Der Vorteil eines Stehpultes ist, dass man sich dahinter verstecken kann. Aber leider sind Pulte out. Am angesagtesten sind freie Vorträge mittels Prompter oder Mnemotechnik. Wohin dann mit den Händen?

Namhafte Vortragsredner empfehlen, sich überhaupt nicht um die eigenen Hände zu kümmern. Nach dem Motto: wenn ich mich mit mir wohlfühle, dann passt meine Handhaltung/Gestik zu mir. Genau dieser Meinung bin ich auch, denn auch ich denke: Schönheit kommt von innen! Mit der geeigneten Einstellung zu sich und zur Situation wirken Sie authentisch. Und Authentizität schlägt alles.

Wenn Sie trotzdem ein paar Leitplanken suchen – hier sind sie:

  1. Unterstreichen Sie mit Ihren Händen Ihre Aussagen. Dies wirkt noch natürlicher, wenn Sie während Ihres Vortrags leicht auf und ab gehen können.

Wenn Ihre Gestik dezenter wirken soll, bewegen Sie Ihre Hände im Bereich zwischen Gürtellinie und Brust. Das geht so: zuerst lassen Sie Ihre Arme seitlich am Körper hängen. Dann winkeln Sie die Unterarme etwas an und lassen zwischen Ellenbogen und Körper eine Winzigkeit Luft.  In dieser (Ellenbogen-)Position ist alles erlaubt: Sie können mit Unterarm und Händen kreisen, Bögen beschreiben oder anderweitig Ihre Aussagen unterstreichen. Es wirkt nicht übertrieben, weil Sie Ihre Hände nur leicht über der Gürtelhöhe halten.

  1. Sie verwenden Moderationskarten. Egal, ob Sie drauf schauen oder nicht – sobald Sie etwas in den Händen halten, entwickelt sich eine natürliche Gestik. Manche Redner benutzen Moderationskarten ausschließlich, um ihre Hände zu beschäftigen. Ihnen ist das zu offensichtlich? Nun ja, wenn es Sie beruhigt, ist es für den Anfang besser als nichts.
  2. Wenn Sie vor dem Vortrag (oder im Interview) auf ihr Stichwort warten: lassen Sie den einen Arm in der angewinkelten Position, den anderen lassen Sie neben dem Körper hängen. Das sieht elegant und natürlich aus.

Sie können auch beide Unterarme einfach in der angewinkelten Position belassen. Sie können die Fingerspitzen der beiden Hände leicht verhakeln, oder die Fingerspitzen aneinanderlegen, oder Sie legen den Handrücken der einen Hand in die Handfläche der anderen.

Meine persönlichen No-Gos: Hände in den Hosentaschen, verschränkte Arme und die Merkel-Raute. Erstere wirken auf mich, als hätten Sie etwas zu verbergen. Letzteres wirkt außerordentlich gekünstelt.