Schlagfertigkeit ist keine Gottesgabe. Man kann es üben. Vielleicht hilft ein guter Wortschatz, aber ein schnelles Mundwerk ist eher schädlich. Denn gesagt ist gesagt und bereut ist es schnell.

Entscheidend ist es, die akute Gesprächssituation zu erfassen: Was bezweckt ihr vermeintlicher Angreifer wirklich? Will er Sie tatsächlich attackieren? Oder nur provozieren? Oder will er einfach witzig sein?  War die – von Ihnen gehörte – Spitze womöglich sogar ganz sachlich gemeint? Oder gehört alles nur zum “Spiel” Ihrer beider Rollen? Schießen Sie nicht mit Kanonen auf Spatzen! Treten Sie stattdessen innerlich einen Schritt zurück.

Ebenso entscheidend: Seien Sie sich Ihrer Möglichkeiten bewusst. Müssen Sie wirklich auf den Inhalt des Anwurfs eingehen? Müssen Sie wirklich die „freche“ Art Ihres Gegenübers parieren? Können Sie stattdessen mit einer ungefähren Antwort ausweichen? Oder – und das ist wahre Schlagfertigkeit – die Situation in einen Scherz umleiten? In Ihren persönlichen Humor?

Was erlaubt Ihnen Ihre persönliche Rolle in diesem „Zweikampf“? Haben Sie diese persönliche Rolle für sich schon definiert? Schlagfertigkeit kann man üben. Haben Sie Lust dazu?